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Falsche Diagnose: 9 von 10 Menschen sind gar nicht allergisch auf Penicillin

Allergie-News

Interessante Beobachtungen aus Amerika: Etwa 10 Prozent der Bevölkerung in den USA behaupten, gegen Penicillin allergisch zu sein. Es stellt sich heraus: Von diesen 10 Prozent sind 9 von 10 Menschen gar nicht betroffen.

Im Jahr 1928 wurde Penicillin per Zufall von Alexander Fleming entdeckt als er bemerkte, dass Penicillin Pilze stark antibakteriell wirken. In den 1940igern wurde das – zu diesem Zeitpunkt häufige – Antibiotikum als Medizin gegen tödliche Infektionen eingesetzt. 

Während dem zweiten Weltkrieg ging Penicillin in den Vereinigten Staaten in die Massenproduktion. Auf dem Schlachtfeld behauptete sich Penicillin als extrem wertvoll und schützte viele Soldaten vor dem sicheren Tod durch infizierte Kriegsverwundungen. Heute wird Penicillin als Antibiotikum von Ärzten verwendet, um eine Reihe von Infektionen zu behandeln.

Es kommt allerdings häufig vor, dass Kinder und Erwachsene eine Reaktion auf Penicillin zeigen, und Ärzte ihnen sagen, dass sie „allergisch" auf das Antibiotikum reagieren. Doch Wissenschaftler haben jetzt herausgefunden, dass 9 von 10 vermeintlich Betroffenen der Allergie längst entwachsen sind, oder von Anfang an nie allergisch waren. 

Das Problem: Wurde einmal eine Pencillin-Allergie festgestellt, bleibt es meistens sehr lange in der Krankenakte des Patienten verzeichnet. 

Warum Allergietests wichtig sind 

In der ersten Studie führten Wissenschaftler Nachuntersuchungsinterviews mit Menschen, die negativ auf eine Penicillinallergie getestet wurden, und kontrollierten ihre Krankenakte. Trotz des negativen Testergebnisses berichteten vier der Studienteilnehmer weiterhin von einer Penicillingallergie, wenn sie von Gesundheitspersonal dazu befragt wurden und verweigerten die Einnahme des Antibiotikums. 

Das Problem: Bei Allergikern werden sogenannte Breitbandantibiotika als Alternative zu Penicillin eingesetzt. Diese sind nicht nur teurer und haben eine geringere Wirsamkeit, sondern riskieren auch die Bildung einer Antibiotikaresistenz – was eine große globale Gesundheitsbedrohung darstellt.

Aus diesem Grund ist es so wichtig, den eigenen Allerigestatus von einem Allergologen bestätigt zu bekommen. 

„Sobald ein Patient negativ auf eine Penicillinallergie getestet wurde, müssen Patienten und Ärzte zusammenarbeiten um sicherzugehen, dass das auch in ihrer Krankenakte reflektiert wird. Jeder, der negativ auf eine Penicillinallergie getestet wurde, sollte genug Vertrauen in die Ergebnisse haben, um in der Zukunft wieder Penicillin einzunehmen, um Infektionen zu behandeln", so Dr. Sani, Immunologe und Mitglied des American College of Allergy, Asthma and Immunology (ACAAI). 

Frauen sind eher allergisch als Männer

In einer zweiten Studie wurde festgestellt, dass Frauen vier mal eher eine Allergie auf Penicillin haben als Männer. 

In der Studie wurden 30.000 Pencillinallergie-Tests ausgewertet, die zwischen 2001 und 2017 durchgeführt wurden. Dabei stellte sich heraus, dass Frauen öfter von einer Penicillinallergie betroffen waren als Männer. Von 329 betroffenen Menschen mit einem positiven Testergebnis, waren 298 (91%) weiblich, und nur 31 (9%) männlich.

 

Quellen: 1, 2

Bild: iStock

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