Neueste Untersuchungen zeigen, dass eine natürliche Geburt und anschließendes Stillen die Zahl von Allergie- und Asthmafällen bei Kindern bis ins Erwachsenenalter reduzieren.
Die Studie wurde von Dr. David Hill vom Kinderspital in Philadelphia durchgeführt, der mit seinem Team die Daten von 158,422 Kindern verglichen hat. In Betracht gezogen wurden die Geburtsmethode und die Säuglingsnahrung nach der Geburt, sowie die Meldung von allergischen Erkankungen aller jungen Studienteilnehmer über die folgenden 18 Lebensjahre.
Natürliche Geburt oder Kaiserschnitt?
Eine vaginale Geburt hat mehrere positive Effekte auf das Baby, was Allergien betrifft. Das Forscherteam betrachtete den Einfluss der Geburtsmethode auf das Auftreten von Ekzemen, Nahrungsmittelallergien, Asthma und anderen Allergien. Bei einer natürlichen Geburt wurde das Risiko für alle vier Kategorien von allergischen Erkrankungen reduziert.
Doch woher kommt dieser schützende Effekt? Dr. Hill vermutet, dass es mit den Mirkoorganismen zu tun hat, mit dem das Baby im Geburtskanal zum ersten Mal in Berührung kommt. Diese Keime sind sehr wichtig bei der Besiedelung der kindlichen Darmflora und helfen beim Aufbau des Immunsystems. Werden Kinder per Kaiserschnitt geboren, dann fehlt ihnen dieses erste „Kennenlernen" mit den Keimen der Mutter, und sie kommen das erste Mal beim Aufenthalt im Krankenhaus mit ihnen in Berührung.
Spielt das Stillen eine Rolle?
Grundsätzlich gilt: Muttermilch ist die beste Ernährung für ein Neugeborenes. Sie löst nur in seltenen Fällen allergische Reaktionen hervor, ist in der Regel gut verdaulich und stärkt das Immunsystem des Babys. Das Stillen wird vor allem in den ersten vier bis sechs Lebensmonaten empfohlen, da es das Auftreten von Ekzemen, Nesselausschlägen und Kuhmilchallergie reduzieren kann.
Frauen, die ihre Babys nicht stillen können oder wollen, müssen sich aber keine Sorgen machen: Nicht stillen bedeutet nicht, dass das Allergierisiko der Kinder erhöht wird. Flaschennahrung ist heutzutage so ausgeklügelt, dass sich das Baby gut entwickeln wird. Mittlerweile ist es möglich, auch der künstlichen Säuglingsnahrung viele Prä- und Probiotika beizufügen, die bei der Darmbesiedelung guter Bakterien helfen – sehr ähnlich wie bei der Muttermilch.
„Es ist schön zu sehen, dass auch Babys die mit künstlicher Säuglingsnahrung gefüttert werden, von einem schützenden Effekt profitieren", so Dr. Hill.
Quelle: webmd