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Penicillin-Allergie: Richtig oder falsch diagnostiziert?

Allergie-News

Menschen mit einer Penicillin-Allergie auf ihrer Krankenakte wird bei Infektionen kein Penicillin verabreicht – stattdessen werden Breitspektrum-Antibiotika verschrieben, die weniger effektiv, dafür aber gifthaltiger sind.

In einer neuen US-Studie hat sich gezeigt, dass Patienten mit Penicillin-Allergie fünf mal eher einen Wirkstoff namens Clindamycin verschrieben bekommen. Clindamycin ist ein Anbitiokium dass mit dem lebensbedrohlichen Clostridioides difficile Bakterien in Verbindung gebracht wird, dem Verursacher eine gastrointestinalen Infektion. 

In der Vergangenheit hat sich allerdings gezeigt, dass Penicillin-Allergien oft falsch diagnostiziert werden. In manchen Fällen können auch Patienten mit schwerer Allergie auf Penicillin im späteren Leben Penicillin wieder sicher verabreicht bekommen, da eine Penicillin-Allergie meist nicht über das ganze Leben hinweg besteht. 95 Prozent aller Menschen, die in den USA auf eine Penicillin-Allergie getestet werden, sind nicht allergisch.

Wie wird die Penicillin-Allergie ausgetestet? 

Das Testen auf eine Penicillin-Allergie beginnt meist mit der Allergiegeschichte eines Patienten. Um festzustellen, ob ein Test angebracht ist, muss der Facharzt über Details der Allergiereaktion Bescheid wissen, zum Beispiel: Wann ist es passiert? Was waren die Symptome? Wie wurde der Patient behandelt?

Hält der Arzt den Test für angebracht, ist der nächste Schritt meist ein Penicillin Hauttest. Bei diesem Test wird die Haut gepiekst und mit einer kleinen Dosis des Allergens in Berührung gebracht. Ein positiver Hauttest auf Penicillin äußert sich umgehend in Juckreiz, Rötungen, und Schwellungen an der betroffenen Hautstelle. 

Menschen die beim Hauttest keine Reaktion zeigen, können auch den sogenannten Amoxicillin Test probieren. Bei diesem Test gibt der Facharzt der Person Amoxicillin (eine Art von Penicillin) und beobachtet, ob sich Zeichen oder Symptome einer allergischen Reaktion binnen einer Stunde einstellen. 

Neue klinische Tools zum Testen für Penicillin-Allergien

Es gibt eine steigende Anzahl an klinischen Hilfsmitteln für Hausärzte bzw. für nicht-Allergiefachärzte um festzustellen ob es sicher ist, einem Patienten Penicillin zu verabreichen. 

Das neueste Hilfsmittel ist das sogenannte „PEN-FAST" Schema, dem sich alle medizinischen Fachkräfte bedienen können um festzustellen, ob die Gabe von Penicillin sicher ist – auch bei Patienten, deren Gesundheitsakt mit einer Penicillin-Allergie gekennzeichnet ist. 

PEN-FAST steht in diesem Zusammenhang für eine Abkürzung des Wortes Penicillin (PEN) und dem englischen Wort für „schnell" (FAST). Das Schema ist folgendermaßen aufgebaut:

PENPENicilin-Allergie vom Patienten gemeldet  
FFünf Jahre oder weniger seit der allergischen Reaktion2 Punkte
AAnaphylaxie oder Angioödem 2 Punkte
SSchwere kutane Nebenwirkung 2 Punkte
TBehandlung (Treatment) für allergische Reaktion benötigt1 Punkt
PUNKTE (TOTAL)  

Basierend auf den Antworten der Patienten auf diese vier Kriterien erhalten sie ein Ergebnis, dass die Wahrscheinlichkeit einer wahren Penicillin-Allergie widerspiegelt. 

Es ist wahrscheinlich, dass Patienten die Kategorien "F" und "T" selbst beantworten können – wann es passiert ist und wie sie behandelt wurden – doch "A" und "S" sollten mit dem Arzt abgeklärt werden. Anaphylaxie ist eine Ganzkörperreaktion, ein Angioödem ist eine schwere Schwellung unter der Haut. 

Patienten die zu allen vier Kriterien "Nein" sagen können (0 Punkte), haben ein sehr geringes Risiko für eine Pencillin-Allergie. Eine Gesamtpunktezahl von 3 bedeutet ein geringes Risiko. Beide Typen von Patienten würden einen Amoxicillin Test wahrscheinlich gut aushalten. 

 

Quelle: 1 

Bild: iStock

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