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Penicillin-Allergie: Verbindung zu einem bestimmten Gen?

Die Allergie auf Penicillin ist eine der häufigsten Medikamentenallergien.

Penicillin wird als effektives, antibiotisches Medikament bei bakteriellen Infektionen eingesetzt. Gleichzeitig ist es eines der häufigsten Auslöser für Medikamentenallergien. Etwa jede zehnte Person in den USA gibt an, schon einmal eine allergische Reaktion auf Penicillin erlitten zu haben.

Wissenschaftler haben jetzt einen genetischen Link zu dieser Überempfindlichkeit gefunden: Sie endet zwar sehr selten tödlich, kann aber Nesselausschläge, Giemen, Herzrhythmusstörungen und mehr hervorrufen. 

Genetische Variation bei Penicillin-Allergie

Menschen, die von einer Penicillin-Allergie berichten, tragen eine genetische Variation in ihrem Immunsystem, dass dem Körper dabei hilft die eigenen Zellen von gefährlichen Bakterien und Viren zu unterscheiden – das Gen HLA-B. 

Bereits mehrere Studien haben die deutlichen Unterschiede von HLA Genen und ihrer Reaktion auf spezifische Medikamente hervorgehoben. Als Beispiel: Es gibt einige Studien die zeigen, dass die HLA-B Variante advers auf das HIV/AIDS Medikament Abacavir reagiert. 

600.000 Gesundheitsakten durchforstet

Für die Penicillin-Studie durchforstete das Forscherteam mehr als 600.000 elektronische Gesundheitsakten mit genetischer Information von Menschen, die bei sich eine Penicillin-Allergie feststellten. Es wurden verschiedene genetische Forschungstools benutzt, die die DNA durchkämmten um eine genetische Variation zu finden, die mit Gesundheitsproblemen in Verbindung steht. Die Suche führte die Forscher zu einem Fleck am Chomosom 6, zu einer Genvariante namens HLA-B*55:01.

Danach wurden die Ergebnisse mit den Werten von 1.12 Millionen Menschen mit europäischen Vorfahren verglichen, die bei der Plattform 23andMe (einer Firma, die genetische Tests anbietet um seinen Ahnenstamm zu erkunden) registiert sind – auch hier wurde die gleiche Verbindung vorgefunden. Der Vergleich mit kleineren Datenbanken mit den Werten von Menschen mit ostasiatischer, nahöstlicher und afrikanischer Abstammung zeigte keine Verbindung – man müsse aber bedenken, dass die genutzten Stichproben eventuell zu klein waren um sicher zu sein, so die Forschungsleitung. 

Achtung bei selbst-diagnostizierten Penicillin-Allergien

Momentan sei es noch ungewiss, ob weitere Studien zu einem besseren Verständnis und Prognosen von Penicillin-Allergien führen werden.

Penicillin-Allergien beginnen meistens bereits in der Kindheit, und können sich über die Zeit verflüchtigen. In dieser Studie wurde mit selbst-diagnostizierten Penicillin-Allergien gearbeitet, die nicht durch einen Allergietest bestätigt wurden – es kann also sein, dass sich manche Studienteilnehmer geirrt haben. Das kommt sehr häufig vor – es wäre also interessant, die gleiche Studie nochmals mit Patienten mit bestätigter Penicillin-Allergie durchzuführen. Der Unterschied ist sehr wichtig, denn etwa 90 Prozent der Patienten die behaupten, auf Penicillin allergisch zu reagieren, vertragen das Medikament in Wirklichkeit aber gut. Lehnen sie Penicillin ab, kommen teurere Antibiotika zum Einsatz, die Patienten anfälliger für bakterielle Infektionen machen oder andere Resistenzen gegen Medikamente verursachen.

 

Quelle: 1 

Bild: iStock

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