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Allergieprävention: Hilft ein früher Aufenthalt in der Natur?

Allergieprävention

Über die letzten Jahrzehnte haben sich Allergien und Asthma als wahre Volkskrankheiten etabliert – besonders in den westlichen Industriestaaten.

Allergie und Asthma sind zu sehr häufigen Kinderkrankheiten geworden – die Auslöser sind Pollen, Feinstaub, Hausstaubmilben, Schimmelsporen, Tierhaar oder bestimmte Nahrungsmittel

Allergische Erkrankungen wie Heuschnupfen und Asthma werden durch Substanzen ausgelöst, die vom Immunsystem fälschlicherweise als gefährlich eingestuft werden, so dass eine Abwehrreaktion eingeleitet wird. Diese Abwehrreaktion äußert sich in Form der bekannten Symptome, wie Niesen, tränenden Augen oder einer verstopften Nase sowie Asthmaattacken. 

Lange Zeit wurde angenommen, dass der Anstieg an allergischen Erkrankungen und Asthma damit zu tun hat, dass jüngere Generationen nicht mehr so häufig in jungen Jahren in Kontakt mit bestimmten Infektionen kommen, als es bei älteren Menschen der Fall war. Die Wissenschaft bestätigt diese Vermutung allerdings nicht. 

Viel mehr scheinen frühe Aufenthalte in der Natur, die Kinder in Kontakt mit verschiedenen (nicht krankheitserregenden) Bakterien, Pilzen und anderen Mikroorganismen bringt, vor Asthma und Allergien zu schützen. 

Die Hygiene Hypothese 

Im Jahr 1989 hat der Wissenschaftler David Strachan Allergiemuster bei über 17.000 Kindern in England untersucht. Dabei bemerkte er, dass jüngere Geschwister in Großfamilien weniger häufig an Heuschnupfen leiden als ältere Geschwister oder Kinder aus kleineren Familien.

Er vermutete, dass diese jüngeren Geschwister von früher Kindheit an öfter gewissen Kinderkrankheiten ausgesetzt sind, da in einer großen Familie einfach mehr Krankheitsviren kursieren, und Kleinkinder noch keine Profis im Händewaschen sind und noch nicht so sehr auf Hygiene achten wie Erwachsene. 

Also hat Strachan die Hygiene Hypothese aufgestellt: Mehr Kontakt mit Kinderkrankheiten „trainiert" das Immunsystem, damit es beim Kontakt mit harmlosen Substanzen wie Pollen keine Überreaktion zeigt.

Argumente gegen die Hygiene Hypothese

Mittlerweile hat sich herausgestellt, dass die Hygiene Hypothese nicht richtig ist. Groß angelegte Studien aus Dänemark, Finnland und dem Vereinigten Königreich haben keine Verbindung zwischen der Ansteckung mit viralen Kinderkrankheiten und der Entstehung von allergischen Krankheiten gefunden. Mit anderen Worten: Der Kontakt mit krankheitsverursachenden Pathogenen verhindert Allergien nicht. Ganz im Gegenteil: Bei besonders empfänglichen Kindern könnten Kinderkrankheiten das Asthmarisiko sogar steigen.

Hygiene zu praktizieren, wie etwa häufiges Händewaschen, ist sehr wichtig um die Ausbreitung von infektiösen und potenziell gefährlichen Krankheiten, wie die Influenza oder den neuartigen Coronavirus, einzudämmen. 

Positiver Kontakt mit Bakterien 

Damit unser Immunsystem gut arbeiten kann, brauchen wir Kontakt mit einer großen Palette an Bakterien, Pilzen und anderen Mikroben in unserer Umwelt, die uns nicht krank machen. 

Die Forschung hat gezeigt, dass Menschen, die näher an grünen Ökosystemen mit einer großen Artenvielfalt leben, dazu neigen gesünder zu leben – sie haben einen niedrigeren Blutdruck, eine geringere Diabetesrate und auch die Zahl an vorzeitigen Todesfällen ist geringer. 

Menschen, die auf Bauernhöfen oder in der Nähe von Wäldern aufwachsen, haben ein reduziertes Risiko, Asthma und andere allergische Erkrankungen zu entwickeln. Das liegt vermutlich daran, dass der Kontakt mit einer Vielfalt von Organismen (und einer geringeren Anzahl an menschlichen Krankheitserregern) das Immunsystem darauf „trainiert", nicht auf harmlose Proteine von Pollen, Erdnüssen oder anderen bekannten Allergietriggern zu reagieren. 

Mehr positiver Kontakt als Allergieprävention

Was können Eltern also tun, um ihre Kinder im Sinne der Allergieprävention vor allergischen Erkrankungen und Asthma zu schützen? 

Kinder profitieren von Aufenthalten in der Natur. Draußen spielen, sich im Garten aufhalten, regelmäßige Spaziergänge durch Wälder – das alles hilft dabei, in Kontakt mit vielfältigen Mirkoorganismen zu kommen, was vor der Entstehung von allergischen Erkrankungen schützen kann. 

Auch das Stillen bei Neugeborenen wird als sehr positiv eingestuft, da es für eine vielfältige Ansiedelung von Bakterien im Darm sorgt, was die Wahrscheinlichkeit Allergien in der Kindheit zu entwickelt verringert.

Eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung inklusive frischen und fermentierten Lebensmitteln ist ebenfalls hilfreich, eine gesunde Darmflora zu kultivieren und allergische Erkrankungen zu reduzieren. Aus diesem Grund sollten Antibiotika nur eingenommen werden, wenn es wirklich notwendig ist, da diese sowohl gute als auch schlechte Bakterien abtöten. 

 

Quellen: 1, 2, 3, 4, 5, 6 

Bild: Unsplash

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